Das VOLKS*THEATER RAMPE wartet nicht auf den einen Tag, an dem alles anders wird. Wir wissen: Zukunft ist immer ungewiss. Aber solange wir Raum für Imagination schaffen, ist alles möglich.
In dieser Performance unternimmt der*die Besucher*in des VOLKS*THEATER RAMPE am TAG Y eine Reise durch den Stadtraum, betrachtet ihn auf Distanz und tritt ihm zu nahe. Per Telefon meldet sich eine zunächst unbekannte Stimme aus einem Leben in Isolation. Gemeinsam einsam wandern Besucher*in und der*die Daheimgebliebene durch Stuttgart-Süd, das sich im Laufe des Spaziergangs verändert: Konkrete Orte werden als Utopien neu entdeckt, fiktive Nachbarschaften werden behauptet, Solidarität wird ausgerufen, ein Krokodil taucht auf. Die Stimme am anderen Ende der Leitung erzählt von ihren Erinnerungen an den Marienplatz: hier stand damals ein riesiger Zirkusbau, in dem Rosa Luxemburg sprach, gab es Aufmärsche der SA, der Platz wurde zum botanischen Garten erklärt und ist heute die „Arena des Südens“ auf rauem Beton.
Wie glaubwürdig ist die Erinnerung an eine Welt, die sich so schnell verändert? Wie viel Distanz ist nötig, um die bekannte Umgebung mit anderen Augen zu sehen? Und wer ist überhaupt die Person am anderen Ende der Leitung?
Ein Spaziergang mit dem Mobiltelefon am Ohr durch Stuttgart-Süd.
Termine: 13., 14., 18., 20. und 21.06.2020 +++ Solidarpreis ab 1 Euro +++
Hinweise:
Einstündige Slots für eine Person.
Die Performance kann auch auf Englisch, Farsi, Griechisch oder Spanisch stattfinden. Bitte wenden Sie sich hierfür im Voraus an karten@theaterrampe.de. Treffpunkt für die Performance ist jeweils 5 Minuten vor dem gebuchten Slot am Theater Rampe.
Bitte geben Sie beim Ticketkauf die Handynummer an, über die wir sie am Veranstaltungstag erreichen können. Für ein angenehmeres Telefonerlebnis bitte eigene Kopfhörer und Handy mit geladenem Akku mitbringen.
Bitte beachten Sie die allgemein gültigen Hygiene-Regeln und bringen Sie eine Mund-Nasen-Bedeckung mit. Die Performance findet im Freien statt. Für eine treppenfreie Variante kontaktieren Sie uns im Vorfeld, wir helfen gerne.
Über das VOLKS*THEATER RAMPE
Vor einigen Monaten noch planten wir ein großes Spektakel auf dem Marienplatz, entwarfen das Theater ohne Wände. Unserem Wunsch nach radikaler Öffnung kam sein nicht weniger radikales Gegenteil in die Quere: der Lockdown mit einer die Kontaktsperre, die jede offene Versammlung unmöglich machte. Also suchten wir nach alternativen Räumen für die öffentliche Verhandlung, nach persönlicher Begegnung im Stadtraum, nach einer Wieder-Aneignung der urbanen Bühne, nach Imagination, nach dem Politischen im Privaten – nach einem zukünftigen „Theater für alle“ im Theater der Intimität.
Das VOLKS*THEATER RAMPE gründete sich im Sommer 2019. Alles begann mit einem mobilen Büro auf den Marienplatz und den Fragen: „Was für ein Theater braucht diese Stadt? Wie können Theater zum nachbarschaftlichen Treffpunkt werden?“ Aus Gesprächen am Marienplatz hat sich eine Gruppe unterschiedlicher Akteur*innen zusammengefunden: das VOLKS*THEATER-Ensemble. Seit über einem Jahr trifft sich die inzwischen 21-köpfige Gruppe mit der Nachbarschaft, recherchiert über den Marienplatz, sammelt Geschichten.
TAG Y ist der erste Auftritt des neuen VOLKS*THEATERs. Am Telefon.
Eine Produktion des Theater Rampe. Konzeption finanziert im Fonds Entwicklungstreiber der Landeshauptstadt Stuttgart sowie aus Mitteln des Theaterpreis des Bundes. Umsetzung finanziert aus Mitteln zur Förderung der Kunst durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und dem Förderfonds Kultur im öffentlichen Raum durch das Kulturamt der Stadt Stuttgart sowie Stiftung Selbsthilfe.