Stadtteilspaziergang zum Thema: Widerstand im Nationalsozialismus in Heslach
Auf dem Schoettle-Platz berichtete Janka Kluge unter anderem über das Ehepaar Schoettle, das vor dem Nationalsozialismus ins Exil nach St. Gallen flüchtete. Außerdem erzählte sie, dass Heslach für längere Zeit von den Nationalsozialisten verschont wurde, nachdem ein Aufmarsch durch ca. 200 Mann von der SA (Sturmabteilung der NSDAP) in einer Straßenschlacht 1931 abgewehrt wurde.
Die nächste Station war das Marienhospital. Janka Kluge berichtete, dass im Rahmen der Euthanasie auch ein Programm der „Zwangssterilisation“ durchgeführt wurde. Diese wurden in allen Stuttgarter Krankhäusern umgesetzt – Mit Ausnahme des Marienhospitals.
Anschließend ging es zum Eiernest. In dieser Siedlung formierte sich der Widerstand, der sich unter anderem im „Kabelattentat von Stuttgart“ zeigte. Diese Aktion wurde von der Stuttgarter KPD durchgeführt und sorgte dafür, dass eine Rede während dem Wahlkampf von H. im Februar 1933 nicht im Rundfunk übertragen wurde. Hierzu gab es zwei Gruppen: Die erste Gruppe verwickelte Wachmänner in eine Schlägerei, sodass die zweite Gruppe das Übertragunskabel durchschneiden konnte. „Im Eiernest wurde noch in der gleichen Nacht das Flugblatt entworfen, das Tausende von Stuttgartern am nächsten Morgen über die Vorkommnisse und die Aktion in der Nacht informierte“ (aus dem „Heimatbuch Heslach“ von Siegfried Bassler & Stefan Hammer, S. 147).
Zum Abschluss ging es ins Alte Feuerwehrhaus, in dem die AWO Stuttgart alle Teilnehmenden zum Austausch bei Kaffee, Tee und Gebäck eingeladen hatte.
Die Stadtteilspaziergänge „Heslach erleben“ werden gemeinsam von der AWO Stuttgart im Alten Feuerwehrhaus, dem Gebrüder Schmid Zentrum im Generationenhaus Heslach und dem IB-Stadtteilprojekt KUGEL veranstaltet.