Erfahrung 3 unserer "Zeitreise"

Sönke Patt:
“Mir als Rollstuhlfahrer fiel es sehr schwer, auf den Straßen in Heslach und überhaupt im gesamten Straßenverkehr zurechtzukommen. Ganz besonders die Bordsteinkanten waren ohne Hilfe gar nicht überwindbar. Selbst als Betreuer war es für mich sehr schwierig, den Rollstuhl schnell von einer Straßenseite zur anderen zu schieben. Außerdem fühlte ich mich ein wenig hilflos, wenn andere mich geschoben haben, da ich ’fremdgesteuert’ wurde.“

Als es einmal keinen abgesenkten Bordstein gab, mussten wir einen kleinen Umweg fahren und dabei eine leichte Steigung bewältigen – ohne Betreuer kaum zu schaffen. Den Rollstuhl aus eigener Kraft bergauf zu bewegen, stellte sich als wirklich äußerst schwierig heraus. Aber auch die Betreuer hatten Probleme, den Rollstuhl bergauf zu schieben!

Am Marienplatz angekommen brauchten wir erst einmal eine Pause und wollten uns ein Eis gönnen. Für die Rollstuhlfahrer war die Eisdiele jedoch unzugänglich, und so mussten die Betreuer das Eis kaufen gehen. Was uns am Marienplatz positiv auffiel, war der Aufzug zur unterirdischen Stadtbahn-Haltestelle, dieser hatte sogar einen heruntergesetzten “Drücker“ für Rollstuhlfahrer.


Zeitgleich hat unser Dozent im Generationenhaus den Alterssimulator “Gert“ getestet. Dieser versteift unter anderem die Gelenke und schränkt das Seh- und Hörvermögen beträchtlich ein. Er erzählte, dass es schwer gewesen sei, anderen Leuten zuzuhören. Er habe schnell aufgehört, nachzufragen und sich mit der Zeit aus den Gesprächen ausgeklinkt: “Man sei sehr auf seine Mitmenschen angewiesen und jede Bewegung wird durch die zusätzlichen Gewichte um einiges anstrengender!“

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