„Wohnen mit Hilfe“: jüngere und ältere Menschen als Wohngemeinschaft auf Zeit

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„Heslach im Blick: … des Wohnens wert … des Lebens wert …“ am 17. Juli 2013
Harald Habich auf der Veranstaltung
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Es klingt einfach, es klingt praktikabel – und es hörte sich auch überzeugend an, was Harald Habich vom “Bürgerservice Leben im Alter“ in Bad Cannstatt über das Wohnpartnerschaftsprojekt “Wohnen mit Hilfe“ auf sehr anschauliche Weise vorgestellt hatte.

Einfach ist es, weil eine generationenübergreifende Wohnpartnerschaft durch die unterstützende Vermittlung der Stadt Stuttgart und des Studentenwerkes Tübingen-Hohenheim getragen ist. Von Beratern, die aufgrund ihrer Erfahrung und ihrer persönlichen Kontakte zu den Menschen, die eine solche in den meisten Fällen befristete Wohngemeinschaft eingehen wollen, fundiert erfahren, wer zueinander “passt“. Das Vertrauen in der Verantwortung, dass die Mitarbeiter innerhalb des Projektes bieten können, gibt auch die Sicherheit, die von den bisherigen Nutznießern dieser Form des Zusammenwohnens in bisher allen Fällen hoch geschätzt wird.

Und ganz praktikabel ist es auch, das Wohnen zwischen Jüngeren und Älteren, wie Harald Habich an “qualifizierten“ Beispielen aufzeigen konnte. Auf der einen Seite sind es ältere Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen einen entsprechenden Wohnraum zur Verfügung stellen können, bspw. als Einliegerwohnung oder mit einem abgegrenzt zu betretenden eigenen Wohnraum. Menschen, die nicht ausschließlich alleine leben möchten. Menschen, die hin und wieder für unterstützende Hilfestellung dankbar sind, wie z. B. bei Einkäufen, bei Gartenarbeiten, beim Autofahren, bei Besorgungen, die ins Gewicht fallen. Es ist ein Stück weit die Fürsorge, die ein Mitbewohner ausüben sollte – selbstverständlich unter der Prämisse, dass er keine pflegerischen, durch Krankheit verursachte Leistungen erbringt oder auch durch Vollmacht an finanziellen Dingen Verantwortung trägt.

Auf der anderen Seite sind es junge Menschen, die entweder im Studium sind oder eine Ausbildung machen – Menschen, die häufig genug knapp bei Kasse sind und bedingt durch den Studien- bzw. Ausbildungsplatz in einer für sie neuen Umgebung wohnen müssen. Und die natürlich im Sinne eines sozialen Engagements bereit sind, ihrem älteren Vermieter – wo es geht – “unter die Arme zu greifen“. Für diese Hilfestellung bezahlt der junge Mensch eine deutlich niedrigere Miete als normalerweise üblich. Und diejenigen, die einen Teil ihres Wohnraumes zur Verfügung stellen, profitieren von gewissen Annehmlichkeiten, die ihren Alltag erleichtern helfen.

Der “Bürgerservice Leben im Alter“ führt innerhalb des Projektes “Wohnen mit Hilfe“ die auf beiden Seiten Suchenden zusammen, entwickelt gemeinsam festzulegende Vereinbarungen und gibt Hilfestellung, wie das gemeinschaftliche Wohnen auf Zeit verwirklicht werden kann. Und sollte es einmal zu Meinungsverschiedenheiten im Zusammenleben kommen, übernimmt der Projektförderer auch die Mediatorenfunktion. “Doch ein solcher Fall ist“, so die stolze Aussage von Harald Habich, “bisher noch nicht vorgekommen“.

Last but not least: Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil, vor allem für die jüngeren Menschen, die auf Wohnraumsuche sind, wurde von Harald Habich hervorgehoben: “Wohnen mit Hilfe“ ist deutschlandweit und auch international vernetzt, so dass bereits vor einem geplanten Umzug der jungen Menschen entsprechende Kontakte hergestellt werden können.






“Gegenseitige Unterstützung, bei denen ältere Bürger, die Wohnraum anbieten können, und jüngere Menschen, die auf der Suche nach Wohnraum sind, ist das Win-Win-Partnerschaftsprinzip“ – so fasst Harald Habich das Projekt “Wohnen mit Hilfe“ in einem Satz zusammen.

Harald Habich
harald.habich(at)stuttgart.de
Tel. 0711 2162578

Weitere erklärende Hinweise gibt es unter:

für die Bürger Stuttgarts
www.stuttgart.de/wohnen-mit-hilfe

bundesweit
www.wohnenfuerhilfe.info

Innovative Wohnformen – Veranstaltung in Heslach

„Heslach im Blick“, das Quartiersprojekt im Stuttgarter Süden, hatte am 17. Oktober 2012 im Generationenhaus Heslach seinen Auftakt. Heslacher Bürger und Institutionen haben sich zusammengefunden mit dem Ziel, die sozialen Strukturen im Quartier weiterzuentwickeln. Dazu gehört unter anderem das Thema „Wohnen in Heslach“.

In den vergangenen Jahren ist bei den Bürgern das Interesse an neuen, alternativen, selbstorganisierten Wohnformen gestiegen. Wesentliche Motive bestehen darin, Vorsorge zu treffen für Hilfebedürftigkeit und bewusst eine neue Lebensform mit sozialen Kontakten zu gestalten. Eine Arbeitsgruppe des Projekts „Heslach im Blick“ möchte mit der Veranstaltung … des Wohnens wert … des Lebens wert … spannende und innovative Wohnformen vorstellen. Der Abend soll aber auch Menschen in Kontakt und Austausch bringen, die sich für bemerkenswerte Wohnprojekte und Initiativen interessieren.

Die Veranstaltung „… des Wohnens wert … des Lebens wert …“ wird musikalisch umrahmt von Herrn Vladimir Romanov, und Herr Bernd Lange, Heslacher Bürger, wird eine Kurzgeschichte aus seinen „Südseiten“ vorlesen.

Alle Bürger von Heslach sind herzlich eingeladen zu einem Informations- und Begegnungsabend, an dem sie eindrucksvolle Initiativen und die Menschen, die diese Initiativen tragen, kennenlernen. Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 17. Juli 2013 von 18:30 Uhr bis 20:45 Uhr im Generationenhaus Heslach der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung, Gebrüder-Schmid-Weg 13. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.