Brauerei Frank in Heslach

Ein Beitrag von Rolf Hofman für „StZ damals“ zur Geschichte des Gebäudes in dem sich heute das Generationenhaus Heslach befindet:

Die schöne Ansichtskarte von 1898 zeigt das heute noch existierende Gebäude Ecke Böblinger Straße und Schickhardt Straße mit Gartensaal und Biergarten. Der aus Engelberg bei Schorndorf stammende Emil Frank hatte 1883 das Anwesen in Heslach (damals Karlsvorstadt genannt) gekauft und die bereits bestehende kleine Brauerei erfolgreich weiterentwickelt, sodass er um 1895 nach den Plänen der Architekten Bihl & Woltz einen gastronomisch nutzbaren Neubau mit Gartensaal und Biergarten errichten konnte, der heute anders genutzt wird. Erwähnenswert ist auch Emil Franks Erwerb des ebenfalls von den selben Architekten geplanten Reichshofs in der Tübinger Straße – zwischen Christoph- und Sophienstraße – einem stadtgeschichtlich weiterhin interessanten Gebäudekomplex im Stil der Münchner Brauereigaststätten mit attraktivem gastronomischem Angebot und zwei großen Sälen im hinteren Bereich. Allzu lang konnte Emil Frank den außergewöhnlichen Erfolg seiner Unternehmungen nicht genießen. Er starb 1907 im Alter von 51 Jahren und wurde auf dem Heslacher Friedhof bestattet. Dort erinnert im Eingangsbereich ein dominantes Grabmal aus schwarzem Syenit an den kreativen Brauereibesitzer.  (Text und Bild von Rolf Hofman)

Frohe Weihnachten 2022 und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2023

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Das Gebrüder Schmid Zentrum wünscht allen besinnliche Weihnachtstage
und für das Neue Jahr
wunderschöne Erlebnisse und Begegnungen.


Das Gebrüder Schmid Zentrum und das Café Nachbarschafft im Generationenhaus Heslach sind vom 24. Dezember 2022 bis einschließlich 8. Januar 2023 geschlossen.

 

Rückblick und Ausblick:
Das Jahr 2022 war das 20-jährige Jubliläumsjahr der Generationenhäuser Heslach und West der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung mit über 100 öffentlichen Kulturveranstaltungen in den Räumen des Gebrüder Schmid Zentrums. Auch größere Feste wie das Stiferfest haben wieder stattgefunden. Der Veranstaltungsbetrieb hat sich so in 2022 nach all den Corona-Maßnahmen wieder gut eingespielt. Unser Ziel für 2023 ist es,  den Initativen wieder mehr Vernetzungsmöglichkeiten anzubieten und den Stadtteil Heslach bzw. Stuttgart-Süd mit unseren Aktivitäten bedürfnisorientiert zu unterstützen und zu bereichern. Wir danken unseren Initiativen und Ehrenamtlichen ganz herzlich für ihr Engagement und unseren Besuchern und Gästen für ihre Treue. Und wir freuen uns darauf, möglichst vielen Heslacher Bürgern auch in 2023 eine Anlaufstelle sein zu können.

Rückblick: HESLACH ERLEBEN, 25. November 2022

Stadtteilspaziergang zum Thema: Widerstand im Nationalsozialismus in Heslach

Auf dem Schoettle-Platz berichtete Janka Kluge unter anderem über das Ehepaar Schoettle, das vor dem Nationalsozialismus ins Exil nach St. Gallen flüchtete. Außerdem erzählte sie, dass Heslach für längere Zeit von den Nationalsozialisten verschont wurde, nachdem ein Aufmarsch durch ca. 200 Mann von der SA (Sturmabteilung der NSDAP) in einer Straßenschlacht 1931 abgewehrt wurde.

Die nächste Station war das Marienhospital. Janka Kluge berichtete, dass im Rahmen der Euthanasie auch ein Programm der „Zwangssterilisation“ durchgeführt wurde. Diese wurden in allen Stuttgarter Krankhäusern umgesetzt – Mit Ausnahme des Marienhospitals.

Anschließend ging es zum Eiernest. In dieser Siedlung formierte sich der Widerstand, der sich unter anderem im „Kabelattentat von Stuttgart“ zeigte. Diese Aktion wurde von der Stuttgarter KPD durchgeführt und sorgte dafür, dass eine Rede während dem Wahlkampf von H. im Februar 1933 nicht im Rundfunk übertragen wurde. Hierzu gab es zwei Gruppen: Die erste Gruppe verwickelte Wachmänner in eine Schlägerei, sodass die zweite Gruppe das Übertragunskabel durchschneiden konnte. „Im Eiernest wurde noch in der gleichen Nacht das Flugblatt entworfen, das Tausende von Stuttgartern am nächsten Morgen über die Vorkommnisse und die Aktion in der Nacht informierte“ (aus dem „Heimatbuch Heslach“ von Siegfried Bassler & Stefan Hammer, S. 147).

Zum Abschluss ging es ins Alte Feuerwehrhaus, in dem die AWO Stuttgart alle Teilnehmenden zum Austausch bei Kaffee, Tee und Gebäck eingeladen hatte.

Die Stadtteilspaziergänge „Heslach erleben“ werden gemeinsam von der AWO Stuttgart im Alten Feuerwehrhaus, dem Gebrüder Schmid Zentrum im Generationenhaus Heslach und dem IB-Stadtteilprojekt KUGEL veranstaltet.

Stadtteilspaziergang „Heslach erleben“ im November 2022

Der Stadtteilspaziergang in Stuttgart-Süd „Heslach erleben“ ist wieder am Freitag,  25. November 2022, Treffpunkt um 10 Uhr an der Bushaltestelle Erwin-Schoettle-Platz.

Foto: Daniel Link

Geschichte ist überall und wir wollen verantwortungsbewusst damit umgehen. Daher finden wir es wichtig den eigenen Stadtteil besser kennen zu lernen. Am letzten Freitag im November wird uns Janka Kluge interessante Orte der Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus rund um den Erwin-Schoettle-Platz zeigen und Wissenswertes dazu berichten. Ihr vielfältiges Wissen zu dem Thema erlangte sie durch ihre jahrelange Beschäftigung und ihr gesellschaftspolitisches Engagement u.a. im Verein für die Verfolgten des Nationalsozialismus.

Treffpunkt des Spaziergangs ist 10 Uhr an der Bushaltestelle Erwin-Schoettle-Platz. Gemeinsam spazieren wir zu ausgewählten Orten in fußläufiger Nähe. Nach der Führung, werden wir zurück zum Erwin-Schoettle-Platz gehen. Alle Teilnehmenden sind herzlich eingeladen den Stadtteilspaziergang bei Kaffee und Kuchen in der AWO Begegnungsstätte im Alten Feuerwehrhaus ausklingen zu lassen.

Die Stadtteilspaziergänge Heslach erleben werden gemeinsam von der AWO Stuttgart im Alten Feuerwehrhaus, dem Gebrüder Schmid Zentrum im Generationenhaus Heslach und dem IB-Stadtteilprojekt KUGEL veranstaltet.

 

Ein Rückblick zum Spaziergang vom 28.10.22 im Jugendhaus Heslach und der Stadtteilbibliothek Heslach hier Weiterlesen

Gemeinsam den Film „Über Grenzen“ anschauen

Das Gebrüder Schmid Zentrum & MüZe Süd zeigen am Do., 13.10. 22 den Film „Über Grenzen“ im Generationenhaus Heslach / Rudolf Schmid Saal (2.OG).

Einlass: ab 14:30 Uhr
Filmstart: 15 Uhr (Filmdauer: 110 Min.)
Altersempfehlung für den Film: ab 12 Jahren

Im Anschluss an den Film sind alle bei Snacks und Getränken dazu eingeladen über den Film, eigene Reiseerinnerungen sowie Wunschziele zu sprechen.

Inhalt: Als Rentnerin mit dem Motorrad um die halbe Welt.
Mit 64 Jahren setzt sich Margot zum ersten Mal in ihrem Leben auf ein Motorrad und fährt los: von Hessen über Osteuropa nach Zentralasien. Sie überquert dabei nicht nur die Grenzen von 18 Ländern, sondern auch die zwischen Menschen fremder Sprachen und Kulturen, und auch ihre eigenen: Ganz allein als ältere Frau unterwegs auf einem kleinen Motorrad, über die Wolga und das Pamir-Gebirge, durch Tadschikistan und den Iran. Nach 117 Tagen und über 18.000 Kilometern kommt sie wieder zurück – vollgepackt mit faszinierenden Erlebnissen, Erfahrungen und Begegnungen. Und selbst Motorradschäden, Unfälle, Schneetreiben und andere Widerstände konnten sie nicht abhalten weiterzumachen. Denn sie erlebt, wie gut die Menschen noch sein können, wie sehr sie einander helfen, selbst völlig Fremden: „Ich bin losgefahren um zu spüren, dass die Welt in Ordnung ist“. Diese Erkenntnis erfüllt sie mit Glück und Dankbarkeit und weckt in ihr die Sehnsucht zu neuen Reisen…

Im Rahmen des Europäischen Filmfestivals der Generationen vom 01.10. – 30.11.22.

Homepage mit allen Filmen, Daten & Veranstaltungsorten:
https://festival-generationen.de/programm.php?region=Stuttgart